Nach der Pflicht kommt die Kür

Großbottwar muss dringend in Mosbach punkten
M-LL: SA 01.04.2017 | 20 Uhr | TV Mosbach – TV Großbottwar

Am vergangenen Samstag als die Landesligahandballer ihren ersten Heimsieg gegen den SV Heilbronn einfuhren, glich die Jahnhalle in Mosbach bei Abpfiff einem Tollhaus. Die Freude auf Seiten der HaBaMos und ihren Anhängern war riesengroß. Lang genug hatte die monatelange Durststrecke gedauert. Es geht also doch, dass die Mosbacher vor eigenem Publikum gewinnen können. Und das war auch eines der erklärten Ziele, als man sich in der Winterpause Gedanken über die Rückrunde machte. Schon damals, als der TV weit abgeschlagen mit nur zwei Pluspunkten das Tabellenende zierte, ging es weniger um den Klassenerhalt. Zu groß war bereits der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Der Ligaverbleib war zwar rechnerisch möglich aber nach den gezeigten Leistungen während der Vorrunde nahezu utopisch. Vielmehr wollte man sich wieder als geschlossene Einheit und kämpferisches Team präsentieren und dabei auch noch Spaß haben. Das gelang relativ schnell. Allerdings waren eben auch die konditionelle und handballerischen Defizite zu groß, die oftmals den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage machen. Immerhin konnte man bei Heiß & Co während der zweiten Saisonhälfte eine stetige positive Entwicklung erkennen, was für die Moral und Stimmung ganz wichtig war bzw ist. Nun haben sich die Landesligahandballer des TV endlich belohnt. Damit ist eine Pflicht erfüllt, was sicher nur positiv für das eigene Ego sein kann.

„Ein tolles Spiel liefern ist super, aber gewinnen ist einfacher geiler und macht Lust auf mehr“, sagt Mannschaftskapitän Stefan Heiß. Die Gelbroten haben augenscheinlich „Blut geleckt“ und wollen beim erneuten Heimspiel gegen den TV Großbottwar nachlegen. Ob das gelingt, wird sich zeigen, denn der TVG konnte dank einer bärenstarken ersten Halbzeit (13:4) seine letzte Partie gegen Weinstadt mit 24:19 gewinnen und verbesserte sich dadurch vom vorletzten auf den drittletzten Platz. Um das rettende Ufer zu schaffen, wäre aber ein weiterer Sieg in Mosbach Pflicht.

Im Hinspiel hatte das Team von Trainer Thomas Mühlpointner die Nase mit 32:27 vorn. Die Mosbacher haderten damals vor allem mit ihrer schlechten Chancenverwertung. Das will man gegen die robusten Bottwartaler diesmal besser machen.

 „Ich bin mir sicher, dass die Jungs alles was sie haben raushauen werden. Schon allein für M. Grimm, der nach seiner Knöchelverletzung im Spiel gegen Heilbronn auf die Zähne biss und sich partout nicht auswechseln lassen wollte, um einfach noch einmal bei Abpfiff eines Landesligasiegs auf der Platte zu stehen und dieses Gefühl mitzunehmen. Damit hat er für mich ein Ausrufezeichen gesetzt, zumal für ihn aufgrund der Verletzung die Runde leider vorzeitig rum ist“, so Coach Joe Weil.

Es ist durchaus zu erwarten, dass es am Samstag im „Tatort Jahnhalle“ ein Kampf auf Biegen und Brechen werden könnte. Auf der einen Seite die HaBaMos, die auf ihrer Abschiedstournee nichts verschenken wollen und vor allem ihrem Publikum ein tolles Spiel bieten möchten, auf der anderen Seite der TV Großbottwar, der unbedingt die Punkte im Abstiegskampf benötigt. Es bestehen also die besten Vorzeichen, dass es am Samstagabend, ein höchst unterhaltsame und spannende Partie geben könnte.

20.00 Uhr – Tatort Jahnhalle – Showtime