Rundenabschluss beim abstiegsgefährdeten SSV Hohenacker
M-LL: 19.30 Uhr SSV Hohenacker – TV Mosbach
Noch einmal, noch ein letztes Mal dürfen die HaBaMos Landesliga-Luft schnuppern, bevor sie den Weg zurück in die Bezirksliga antreten müssen. Äußerst durchwachsen war es, das handballerische einjährige Intermezzo im Verband. Zu unvorbereitet, zu blauäugig ging man nach der letztjährigen und glücklichen Bezirksmeisterschaft das Unternehmen Landesliga an. Schon während der Vorrunde mussten die Mannen des TV Mosbach schnell erkennen, dass diese Klasse keine Klickerlesliga ist. Spätestens nach der Vorrunde, aus der man lediglich zwei magere Pünktchen holte, war Ernüchterung eingekehrt, dass es so nichts wird mit dem Klassenerhalt. Und dennoch, Heiß & Co ließ sich nicht unterkriegen. Erst konnte man das Mosbacher Urgestein Felix Knoll wieder für seine Dienste gewinnen und dann in der Winterpause die faustdicke Überraschung. Man konnte den ehemaligen Meistermacher Joe Weil, der ein Großteil der Spieler bereits vor über zehn Jahren unter seinen Fittiche hatte, ins Badische zurückholen. Fortan bildete er zusammen mit F. Knoll das Trainerduo, das zusätzlich von Manfred Geiger tatkräftig unterstützt wurde.
Schnell war eine andere Handschrift erkennbar. Die HaBaMos zeigten zur Rückrunde endlich wieder ein anderes Gesicht. Mit deutlich mehr Elan und Wille ging man die Partien an und dass obwohl man sich zu Weihnachten bereits in einer schier aussichtlosen Tabellensituation befand. Es zeigte sich schnell, dass aber Elan und Wille allein nicht reichten. Die Punkte blieben zunächst nach wie vor auf der Strecke und man dümpelte weiterhin abgeschlagen am Ende der Tabelle vor sich hin, doch irgendwas war jetzt anders.
Der unbändige Einsatz der Gelbroten wurde zumindest von ihren Zuschauer honoriert. Die strömten nämlich, trotz dass es ständig nur Niederlagen hagelte, immer zahlreicher in die altehrwürdige Jahnhalle und sorgten auf der Tribüne wenigstens für eine meisterliche Stimmung. Und siehe da, plötzlich hatte man samstags abends in der Kreisstadt, wenn Handballprimetime angesagt war, wieder einen Heidenspaß und das obwohl man weiterhin auf Erfolge warten musste. Aber auch das, wenn auch recht spät, änderte sich.
Die Konkurrenz musste zunehmender Dauer der Rückrunde erkennen, dass der designierten Absteiger sich von Woche zu Woche immer besser präsentierte und deshalb man diesen tunlichst nicht unterschätzen sollte. Irgendwann war es dann auch soweit! Mosbach kann doch noch punkten! Der TVM legte sehr zur Freude des Teams, der Abteilungsverantwortlichen, der Fans und Freunde, eine kleine Miniserie hin. Die letzten vier Heimspiele ohne Niederlage. Das war dann auch gleich mal was! So verabschiedete sich die gelbrote Bande wenigstens mit einem guten Gefühl von ihrer heimischen Kulisse.
Doch ganz zu Ende ist die Runde noch nicht. Noch einmal schlägt Heiß & Co auf. Beim 26ten und letzten Spiel geht es nach Hohenacker. Der SSV steht bei der finalen Begegnung gehörig unter Druck, denn neben Mosbach und LB- Oßweil steht der dritte Absteiger noch nicht fest. Und wollen sich die Gastgeber nicht drauf verlassen, dass Großbottwar und Heilbronn ihre Spiele verlieren, so sollten sie tunlichst gegen das Tabellenschlusslicht gewinnen, ansonsten könnte es ganz eng werden.
Vielleicht ist es Paradoxon, wenn man in der Fremde spielt, wenn man abgestiegen ist, wenn es im Prinzip um nichts mehr geht, dass man genau dann sagt: „Wir haben nichts zu verschenken und wollen gewinnen!“ Das nämlich sagen die Jungs aus Mosbach. Ein allerletztes Mal will man nochmals richtig Gas geben. Schon allein deshalb, weil man sich gerne mit einem Sieg aus der Landesliga verabschieden möchte und weil das Hinspiel höchst unglücklich mit einem Tor verloren ging. Ob dem TVM sein Vorhaben und die angepeilte Revanche gelingen, wird sich am Samstag um 19.30 Uhr in der Gemeindehalle zu Hohenacker zeigen.
Foto: Irina Roll